Winter in Australien

Kaltes Licht von Garry Disher hat einen niegelnagelneuen Ermittler, der das Zeug zum Serienstar hat:

Sergeant Alan Auhl. Er ist ein tiefsinniger, kluger Kopf und der Inbegriff der australischen Gelassenheit. Er ist etwas älter als seine Kollegen in der Abteilung für ungelöste Fälle und vermisste Personen und wird auch von ihnen ständig auf die Schippe genommen. Er lebt in einem riesigen Haus, seinem „Chateau Auhl“, wie er es nennt, mit Menschen, die ein Dach über dem Kopf brauchen. Das sind zum Beispiel seine Ex-Frau, Studenten, auch mal Obdachlose und eine junge Mutter mit ihrer Tochter, die vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflüchtet ist. Das wird in Kaltes Licht auch noch eine Rolle spielen.

Durch einen Zufall wird im Garten einer Familie unter einer schweren Betonplatte eine Leiche entdeckt, naja, das, was davon übrig ist: Skelett, Schuhe und die Reste eines Flanellhemdes. Aber das ist nur ein Fall, den es in kaltes Licht zu lösen gilt und das habe ich selten erlebt. Wie es eben bei der richtigen Polizei ist, da gibts mehrere ungeklärte Verbrechen und an denen wird gearbeitet: Ein Arzt beschuldigt seine Frau, dass sie ihn umbringen will. Allerdings sind schon die zwei vorherigen Ehefrauen des Arztes jung und auf mysteriöse Weise verstorben… und noch so einiges mehr…

Alan Auhl setzt alles daran, die Fälle zu lösen und für Gerechtigkeit zu sorgen. Er ist besessen, auf eine gute Art, wie seine Ex-Frau meint. Aber oft steht ihm einfach das Recht im Weg und dann schreckt er auch nicht vor Selbstjustiz zurück.

Fazit

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Disher bleibt seiner Linie treu, kein Wort zu viel zu schreiben. Seine Ermittler lösen die Fälle ohne große Action – einfach und schlicht mit altmodischer Polizeiarbeit: Recherche, Zeugen befragen, Spuren suchen. Garry Disher hat mit Alan Auhl eine Figur geschaffen, die zwischen seinen beiden Serienhelden, dem Berufsverbrecher Wyatt und Detektive Inspector Hal Challis steht. Feinfühlig, warmherzig und voller Verbrechen.

Garry Disher: Kaltes Licht, aus dem Englischen von Peter Torberg, 320 Seiten, Unionsverlag, 22,00 Euro, ISBN 978-3-293-00550-1

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