Im Kopf eines Serienmörders

Dahin nimmt uns Kim Young-Ha in seinem Roman Aufzeichnungen eines Serienmörders mit. Naja, sagen wir Ex-Serienmörders, denn Byongsu Kim hat das letzte Mal vor 25 Jahren gemordet. Ein Unfall kam dazwischen mit einer folgenden Hirnoperation, die im das Morden verleidet hat. Kim schreibt Gedichte über das Morden – sehr erfolgreich – und ist der Tierarzt im Ort.

Und mit einem harmlosen Autounfall in seinem Viertel beginnt Kims letztes Kapitel seiner Geschichte. Er erkennt in seinem Unfallgegner einen Mann, der ihm ähnlich ist. Sicherlich ebenfalls ein Killer. Kurz darauf wird bei Kim Demenz diagnostiziert und mit schwindendem Gedächtnis will er ein letztes Mal morden – eben jenen Killer, der es auf seine Tochter abgesehen zu haben scheint.

Fazit

Was ein Trip! Im Kopf von Kim passiert so viel und dann wieder auch nichts. Die Aufzeichnungen sollen im helfen, sich besser bzw. überhaupt zu erinnern, aber sie werden immer wirrer, Personen wechseln die Rollen, Kim weiß nicht mehr, was er tut, klammert sich an Strohhalme und kann Zusammenhänge nicht mehr erkennen.

Fluch oder Segen? Denn so langsam kommt ihm die Polizei auf die Schliche. Zu befürchten hat er nichts, denn die Taten sind verjährt. By the way: achtet auf die Seitenzahlen unten rechts… ein Abbild der fortschreitenden Demenz.

Kim Young-Ha: Aufzeichnungen eines Serienmörders, aus dem Koreanischen von Inwon Park, 152 Seiten, Cass-Verlag, 20 Euro, ISBN 978-3-944751-22-1

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