Das Böse kann ganz nah sein…

…ein Thema, mit dem sich die kanadische Bestsellerautorin Shari Lapena zum zweiten Mal auseinandergesetzt hat. Nach ihrem Debüt und dem Überraschungserfolg von „The couple next door“ ist im Juli „A stranger in the house“ erschienen.

Karen Krupp und ihr Mann Tom leben ein glückliches, aber eher langweiliges, unauffälliges Leben in der New Yorker Vorstadt. Bis Karen eines Abends nicht nach Hause kommt. Sie hat einen Autounfall. Angeblich ist sie zu schnell gefahren, hat absichtlich mehrere rote Ampeln übersehen und ist dann gegen einen Strommast geprallt. Tom ist außer sich – sowas hätte seine Frau nie getan!

Aus der Polizeiermittlung wegen Gefährdung des Straßenverkehrs wird schnell eine Mordermittlung. Denn Karen hat sich in der Nähe eines Tatorts aufgehalten und scheint von diesem geflüchtet zu sein. Aber Karen kann sich seit dem Unfall an nichts an diesem Abend erinnern.

Karens und Toms Ehe wird auf eine harte Probe gestellt. Ist Karen in den Mord verwickelt? Kann Tom an ihre Unschuld glauben? Was sich dann entwickelt ist eine Geschichte über zwei Menschen, die sich nicht so gut kennen, wie sie glauben. Und welche Rolle spielt Brigid, die Nachbarin und beste Freundin Karens?

Fazit:

Shari Lapena ist eine Meisterin darin, den Leser sofort in die Geschichte zu ziehen. Keine langen Einführungen, wenig Protagonisten und schon geht die Reise los. Irgendwann im ersten Drittel der Story drängt sich einem unweigerlich der Gedanke auf, das alles schon mal gelesen zu haben – The girl next door – Girl on the train – Ich beobachte dich – Der Feind in meinem Bett usw.

Aber dann gibt es eine entscheidende Wendung! Durch eine Pattsituation wird der Mord nie gesühnt. Eine echt geniale Idee und so konstruiert, dass ich ganz heiß auf eine Fortsetzung bin… falls Shari Lapena auch auf diese Idee gekommen ist.

Shari Lapena: „A stranger in the house“, 336 Seiten, Bastei Lübbe, 12,90 Euro, ISBN 987-3785726112

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