Rundumschlag der Gefühle

Es gibt tatsächlich wenige Bücher, die so bewegen, wie  „Etta und Otto und Russell und James“. Das Gefühl, das es in einem auslöst ist so eine Art Rundumschlag: Freude, Liebe, Traurigkeit, Fassungslosigkeit und es erschüttert. Und das alles bewirkt Emma Hooper mit ganz klaren, einfach Sätzen.

Die 82 jährige Etta lebt auf einer Farm in Kanada und hat noch nie das Meer gesehen – und jetzt geht sie einfach mal los – immer in Richtung Osten. Zurück bleiben ihr Mann Otto, der sie ziehen lässt, weil er sie kennt und der beste Freund der beiden: Russell, der schon immer in Etta verliebt ist. Russell ist krank vor Sorge und reist Etta nach. Und Etta ist gut zu Fuß mit ihren 82, zumindest, nachdem sie ihre Stiefel gegen Turnschuhe austauscht.

Aber Etta hat ein ganz anderes Problem – beginnende Demenz. Und da kommt James ins Spiel. James trifft Etta am ersten Tag ihrer Reise und begleitet sie ab diesem Moment und unterstützt sie. James ist ein Kojote – ich habe mich bis zum Schluss gefragt, ob James tatsächlich echt ist, oder ob Ettas Verstand ihr einen Streich spielt.

Durch Rückblicke erfahren wir, wie sich Etta, Otto und Russell kennengelernt haben und was sie verbindet. Otto hat früh die Abenteuerlust gepackt und er hat die Chance genutzt seine Heimat zu verlassen – er meldet sich freiwillig als Soldat und kämpft im zweiten Weltkrieg in Frankreich. Etta und Russell bleiben zurück. Ihre Reise beginnt eben erst rund 65 Jahre später.

Fazit:

Eine melancholische Geschichte über drei besondere Menschen und deren Leben, für die man sich Zeit nehmen sollte. Emma Hooper hat sich mit Etta und Otto und Russell und James in mein Herz geschrieben.

Emma Hooper: „Etta und Otto und Russell und James“, 333 Seiten, 19,99 Euro, Droemer-Knaur, ISBN 978-3-426-28108-6

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