…der Mann ohne Erinnerung

Es ist ein außergewöhnlicher Fall, den Dr. Emma Lewis in Norfolk, England, untersuchen soll. Am Strand wird ein Mann entdeckt, nass und ohne Schuhe. Er kann sich an nichts erinnern. Nicht an seinen Namen, nicht an seine Familie, an nichts in seinem Leben. Und: er spricht nicht. Die Presse nennt ihn Mr. Nobody – so auch der Titel des neuen Thrillers von Catherine Steadman. Wir kennen sie von Something in the water, ihrem Debüt, das ich wirklich gut fand.

Dr. Emma Lewis ist Neuropsychiaterin – sie soll untersuchen, ob Mr. Nobody simuliert, oder seine Amnesie wirklich echt ist. Für sie würde internationale Anerkennung bedeuten, wenn sie hier einen echten Fall von Fugue diagnostizieren kann, der Verlust des kompletten autobiografischen Gedächtnisses infolge eines körperlichen oder seelischen Traumas.

Es gibt nur ein Problem für Emma – sie will ungern nach Norfolk zurückgekehrten – denn dort ist sie aufgewachsen und etwas Schlimmes ist dort passiert – so schlimm, dass sie und ihre Familie von dort wegziehen und neue Namen annehmen mussten. Doch die Suche nach Anerkennung ist einfach zu groß und Emma geht das Risiko ein, erkannt zu werden. Sogar von ihrem Patienten Mr. Nobody…

Fazit

Okay – gut. Aber leider nicht so gut, wie der Vorgänger Something in the water. Wir müssen viel zu lange darauf warten, bis wir erfahren, was Emma und ihrer Familie zugestoßen ist und sie deshalb alles aufgeben musste. Es gibt verschiedene Figuren, die kurz in den Fokus gerückt werden und dann ZU kurz kommen. Ein Polizist, der frisch verheiratet ist und sich vorstellen kann genau mit dieser Frau Kinder zu haben, wird von Emma aus dem Konzept gebracht?! Die Geschichte von Mr. Nobody bleibt für mich im Dunkeln, obwohl sie am Ende aufgelöst wird – hier hätte ich mich mehr gewünscht.

Trotzdem eine Interessante Idee für eine Thriller – der meiner Meinung nach nicht immer den richtigen Fokus findet. Liest sich aber gut weg und ist perfekt für einen sonnigen Nachmittag auf der Terrasse.

Catherine Steadman: Mr. Nobody, aus dem Englischen von Stefan Lux, 464 Seiten, Piper, 10 Euro, ISBN 978-3-492-31658-3

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