Über Mallorca spricht im Moment ganz Deutschland. Nach Partyexessen sind Bier- und Schinkenstraße am Ballermann dicht und in den Geschäften gilt Maskenpflicht. Und ich stell euch den neuen Krimi von Mons Kallentoft vor: Verschollen in Palma.
Jetzt ist Kallentoft Schwede und die sind ja bekannt für ihre eher düsteren Geschichten. Das kann ja gar nicht zusammen passen, war mein erste Gedanke. Stellt euch mal vor: Sonne, Stand, Urlaub, Malle und daraus wird ein dunkler Schwedenkrimi?
Aber Mons Kallentoft hat mich eines Besseren belehrt. Es ist ein wahnsinnig guter Krimi geworden. Kallentoft zeigt uns die böse, abgründige Seite der Urlaubsinsel. Es geht um Drogen, Prostitution, Korruption und ein vermisstes Mädchen.
Die 16jährige Emme darf das erste Mal mit ihren Freundinnen allein in den Urlaub fahren und aus diesem Urlaub kommt sie nicht zurück. Die Ehe der Eltern zerbricht daran. Emmes Vater Tim, ein ehemaliger Polizist, zieht auf die Insel um sie zu suchen. Er hält sich als Privat-Ermittler mehr schlecht als recht über Wasser. Nach mittlerweile 3 Jahren Suche gibt es immer noch keine nennenswerte Spur. Bis er die untreue Ehefrau eines deutschen Millionärs beschatten soll.
Und so führt ein betrogener Ehemann Tim auf eine erste Spur. Aber bis zur Auflösung braucht es aber noch 2 Leichen, eine Schusswunde und eine Hinrichtung. Ganz schön harter Tobak – ist eben ein Schwedenkrimi.
Fazit
Gerade am Strand – wenn die Welt in Ordnung ist – sollte man Verschollen in Palma lesen. Und dann zieht es einen in diese „verkehrte“ Welt, die mit dem Urlaubsparadies nichts mehr zu tun hat. Wir landen in schmutzigen Hinterhöfen, fiebern regelrecht in der Hitze und verlieren die Kontrolle auf wilden Partys. Für mich einer der besten und krassesten Krimis, die ich in diesem Jahr gelesen habe.
Mons Kallentoft: Verschollen in Palma, aus dem Schwedischen von Christel Hildebrandt, 415 Seiten, Tropen Verlag, 15 Euro, ISBN: 978-3-608-50460-6.
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