… so heißt der neue Roman der gefeierten und preisgekrönten Jugendbuchautorin Anne Freytag. Ich find Hasen super – also auch den Titel und ich mag die Bücher von Anne Freytag. Sie hat einen unverwechselbaren Schreibstil ohne große Schnörkel, man kommt schnell in die Geschichte und man hat das Gefühl danach immer etwas klüger zu sein, als zuvor.
Julia – eine beliebte Schülerin der Oberstufe – führt ein heimliches Tagebuch auf ihrem Laptop. Darin schreibt sie ganz offen, was sie von einzelnen Personen hält. Nicht böse, aber es sind ehrliche, ungefilterte Gedanken. Jemand klaut Julias Laptop und stellt die Einträge online. Und die gehen natürlich viral und verletzen viele. Es kommt sogar zu Handgreiflichkeiten Julia gegenüber und zu einer gebrochenen Nase. Die Fragen sind: Wer hat das gemacht? Und aus welchem Grund?
Ja, Das Gegenteil von Hasen ist ein Jugendbuch. Und jetzt kommt das große Aber: Das Buch ist auch für Erwachsene. Eine Stelle im Buch beschreibt das ganz schön. Die Lehrerin von Julia liest einen Post: „Es ist das erste Mal in ihrem Leben, dass Kristin sich so vollkommen erwachsen wahrnimmt. Unendlich weit weg von dem, was sie da liest. Und doch nimmt es sie auf eine eigentümliche Art gefangen. Wie ein Krimi. Oder einer diese schlechten Erotikromane, von denen von vorgibt, sie nicht zu mögen, und die man dann heimlich im Sommerurlaub verschlingt.“ (S. 169 Satzfahne) Genau so ist es mit Das Gegenteil von Hasen.
Fazit
Eine klare Leseempfehlung ab 14 bis 100. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Es ist so viel drin und wirkt trotzdem nicht überfrachtet: Shitstorm, Mobbing, Mitläufertum, zerrüttete Familien, Sexualität, Freundschaft. Und möchten wir nicht auch einfach mal aus unserer Rolle fallen und unseren Mitmenschen sagen, was wir wirklich über sie denken?
Anne Freytag: Das Gegenteil von Hasen, 416 Seiten, Heyne fliegt, 17 Euro, ISBN 978-3-453-27280-4.
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Super Buch!
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