The lost child

Mit Ihrem Debüt Das Haus der Verlassenen landete die britische Autorin Emily Gunnis einen Überraschungserfolg in Deutschland. Jetzt ist ihr zweites Buch: Die verlorene Frau erschienen, wieder ein Generationen-Roman.

Und ein echter Pageturner. Ich konnte das über 400 Seiten lange Buch kaum aus der Hand legen. Und das liegt an dem unglaublichen Talent, dass die Autorin Emily Gunnis hier einsetzt. Die Geschichte spielt auf mehreren Zeitebenen: kurz nach dem 2. Weltkrieg, in den 60er Jahren und heute. Und jedesmal, wenn wir nach einem Kapitel in eine andere Zeit springen, ist das kaum zu ertragen, weil wir wissen wollen, wie es genau hier weitergeht.

Zum einen ist da diese eine schicksalhafte Nacht 1960. Es klopft an der Tür, wenig später findet die 13jährige Rebecca ihre Eltern tot im Haus. Was genau passiert ist, wird nie aufgeklärt. Ein Trauma, über das Rebecca nie wieder sprechen möchte.

Bis zu dem Tag (heute), an dem ihre eigene Tochter Jessi kurz nach der Geburt ihres Babys aus dem Krankenhaus verschwindet. Das Baby ist todkrank und braucht dringend medizinische Hilfe. Die Polizei, aber auch Jessis Familie ist auf der Suche nach ihr. Um sie zu finden müssen ein paar Wahrheiten auf den Tisch, die mit der Nacht in den 60er zu tun haben.

Fazit

Ich fand Die verlorene Frau großartig. Naja, ist auch ein richtiger Frauenroman 🙂 Das Familiengeheimnis, das hier aufgedeckt wird, ist äußerst vielschichtig. Es geht um eine enge Frauen-Freundschaft und starke Mutter-Tochter-Beziehungen – typisch für die Romane von Emily Gunnis. Richtig gut gemacht – und am Ende bleibt doch tatsächlich ein Geheimnis übrig – das auch nie jemand erfahren wird… außer die Leserinnen.

Einziger Wermutstropfen: Die Übersetzung ist nicht glücklich. Mit Die verlorene Frau rückt jemand anderes in den Vordergrund der Geschichte, als es ursprünglich gemeint war mit dem Originaltitel The lost child.

Emily Gunnis: Die verlorene Frau, 384 Seiten, Heyne, 20 Euro, ISBN 978-3-453-27289-7.

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