Es gibt Neues vom britischen Bestseller-Autor Robert Harris – druckfrisch ist heute Der zweite Schlaf erschienen. Bekannt geworden ist Harris mit seinen historischen Romanen über die Römerzeit, zuletzt standen seine Bücher Konklave und München wochenlang auf den Bestsellerlisten.
Wir schreiben das Jahr 1468 in Großbritannien. Hochwürden Christopher Fairfax ist auf dem Weg in das Dorf Addicott St George. Er soll den hier erst kürzlich verstorbenen Pfarrer beerdigen. Während der Trauerfeier kommt es zu einem unschönen Zwischenfall. Ein fremder Mann behauptet, der Pfarrer sei umgebracht worden.
Wer wars? Aber viel wichtiger ist die Frage: Warum? Denn es stellt sich heraus, dass der begeisterter Hobby-Archäologe war kurz davor Überbleibsel einer untergegangenen Zivilisation zu finden – unserer heutigen Zivilisation. Denn 1468 ist nicht das späte Mittelalter, das wir kennen, es ist eine Zeit nach unserer Gesellschaft, die 2025 weltweit aufgehört hat zu existieren.
Aber warum sollte man den Pfarrer deswegen umbringen? Nun, weil die Kirche in der Zukunft wieder die Macht übernommen hat und rigoros den „ketzerischen“ Wissenschaftsgeist und die Erforschung des Altertums unterdrückt. Die Angst ist zu groß, dass das ganze Unglück wieder passieren könnte – also darf niemand erfahren wie die Menschen im Jahr 2025 gelebt haben. Die sollen ja tatsächlich mit so viereckigen, dünnen Kästen kommuniziert haben – über die ganze Welt hinweg. Teufelswerk!
Fazit
Der zweite Schlaf beschäftigt sich mit dem Untergang unserer modernen Gesellschaft. Was, wenn die Technik komplett zusammenbricht, wenn die Cloud gelöscht wird, wenn es keinen Strom mehr gibt und die Versorgung ganzer Metropolen nicht mehr gewährleistest ist? Die Menschen werden bei 0 beginnen – im zweiten Schlaf – die Geschichte wiederholt sich.
Für mich ein Buch, das man in diesem Herbst gelesen haben muss!
Robert Harris: Der zweite Schlaf, aus dem Britischen von Wolfgang Müller, 416 Seiten, Heyne, 22 Euro, ISBN 978-3-453-27208-8.
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