Das Debüt von A.T. Cotterell hat mich absolut überzeugt.
Mit seinem Psychothriller „Was Alice wusste“ rollt er das Feld von hinten auf.
Wir wissen von Anfang an, wer der Mörder ist. Und wir schauen nicht zurück, sondern die Geschichte wird immer weiter vorangetrieben. Es entwickelt sich so ein faszinierendes Ehe-Psychodrama.
Machen wirs kurz: Ed ist der Mörder 🙂 Ed ist ein erfolgreicher Arzt, verheiratet mit der Künstlerin Alice und beide haben zwei wunderbare Kinder – eine Bilderbuchfamilie. Bis Ed eines Nachts von einer Feier seines Kollegen nicht nach Hause kommt. Und diese Nacht wird ihm zum Verhängnis. Er geht mit einer jungen Frau nach Hause, die einige Tage später tot aufgefunden wird. Ed gerät schnell unter Mordverdacht.
Und es ist noch schlimmer, als wir uns das ausmalen können. Plötzlich steht diese große Frage im Raum: Wie verhalte ich mich, wenn ich weiß, wer der Mörder ist.
Denn Ed hat Alice alles von dieser Nacht erzählt. Sie gerät in die Zwickmühle: hält sie ihre perfekte Familie zusammen und deckt ihren Mann oder erzählt sie alles der Polizei. Wie weit wird und kann sie gehen?
Fazit:
„Was Alice wusste“ ist ein Psychothriller der anderen Art – und das ist wirklich erfrischend. Das Ende kommt so überraschend, dass ich kurz darüber nachdenken musste, um es zu verstehen. Der Autor T.A. Cotterell ist ehemaliger Kunsthistoriker, das fließt immer mal wieder in die Figur der Alice ein, vielleicht noch etwas überdosiert. Geradezu meisterhaft aber ist das Netz aus Lügen durchdacht, in das sich Ed und Alice verstricken.
„Was Alice wusste“ hat alles, was eine gute Geschichte ausmacht: sie ist neu, spannend, vielschichtig und dramatisch.
T.A. Cotterell: „Was Alice wusste“, 320 Seiten, 15,00 Euro, Goldmann, ISBN 978-3442205578
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