Der Inder Ayarajmushee (sprich: Ayran in der Moschee) ist ein charmanter Fakir – naja, eigentlich ein Scharlatan, der sich seinen Lebensunterhalt mit kleine Betrügereien verdient. Er fliegt nach Paris, um sich bei Ikea ein schickes, brandneues Nagelbett zuzulegen. Und zwar das Modell „Likstupikstå“, aus echter schwedischer Kiefer, 15.000 rostfreien Nägeln in der Farbe puma-rot.
Alles, was Ayarajmushee dabei hat ist ein schlecht gefälschter 100 Euro Schein an einem Gummiband am kleinen Finger. Mit dem gedenkt er alles zu bezahlen.
Am Flughafen Charles de Gaulle angekommen steigt er in das Taxi von Gustave, der ihn zum nächsten Ikea bringt. Als Gustave aber feststellt, dass er übers Ohr gehauen worden ist – schwört er Rache. Aber die Verfolgung wird nicht leicht… Wer kann schon ahnen, dass Ayarajmushee sein Nagelbett in pumarot bestellt und kurzerhand beschließt in der Bettenabteilung zu übernachten, weil sein Rückflug erst am nächsten Tag geht. Womit Ayarajmushee nicht gerechnet hat: Abends bauen die Ikeamitarbeiter um, und er versteckt sich in einem „Gepäckschließfach aus blauem Metall, das Prunkstück der Möbelserie American Teenager.“
Noch nicht schlimm – aber der Schrank wird verpackt und per LKW nach England transportiert. Ayarajmushee wird ein Illegaler wider Willen… und als solcher auch an der Grenze geschnappt. Die Behörden schicken ihn aber nicht nach Indien zurück, sondern nach Barcelona. Warum? Ganz einfach: laut Grenzpolizei kommen da schließlich alle Illegalen her.
Und das war noch nicht sein letztes Ziel 🙂
Fazit:
„Die unglaubliche Reise des Fakris, der in einem Ikea Schrank feststeckte“ ist eine skurrile, unfreiwillige Reise um die halbe Welt – die aus dem Scharlatan Ayarajmushee möglicherweise einen besseren Menschen macht.
Wunderbar komisch und bestens geeignet für ein sonniges Wochenende auf dem Balkon.
Romain Puertolas, „Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea Schrank feststeckte“, 304 Seiten, 9,99 Euro (Taschenbuch), S. Fischer Verlage, ISBN 978-3-596-03028-6
Klingt genial, danke für die Vorstellung und ist schon auf meiner Leseliste gelandet.
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