Achtet auf das Opossum

Im letzten Jahr konnte Federico Axat einen echten Überraschungshit landen mit „Mysterium“. Der Thriller-Bestseller aus Argentinien ist in 35 Ländern erschienen und Hollywood hat sich schnell die Filmrechte gesichert.

Ein Teil des Erfolges liegt für mich in der klaren Sprache, im Kopfkino und in der unfassbar guten Geschichte.

Ted McKay – ein erfolgreicher Geschäftsmann und Familienvater – bereitet seinen Selbstmord vor. Er hat einen inoperablen Gehirntumor. Genau in diesem Moment klingelt es an der Tür. Ted hätte gar nicht geöffnet, würde nicht ein Zettel vor ihm liegen auf dem steht: „Öffne die Tür. Es ist dein letzter Ausweg!“ Vor der Tür steht ein Fremder mit einem verlockendem Angebot: Ted soll zwei Morde begehen, im Gegenzug wird man ihn umbringen und alles wie einen Raubmord aussehen lassen. So kann er als Held sterben, was sicherlich leichter für seine Familie zu verkraften ist. Ted willigt ein, obwohl er zum Mörder werden soll. Zuerst soll er einen freigesprochenen Mörder um die Ecke bringen. Und dann jemanden wie ihn, der seinem Leben ein Ende setzen will – aber in Würde und als Held. Ted findet ziemlich schnell heraus, dass ihm sein Auftraggeber etwas Wichtiges verschwiegen hat. Vielleicht hätte er die Angelegenheit doch lieber hinterfragt…

Und dann ist da dieses Opossum…

Eine Halluzination, die vom Gehirntumor kommt – oder doch nicht? Teds Tage sind gezählt, doch in dieser Zeit, die ihm noch bleibt, will er die Wahrheit finden und das Geheimnis des Fremden aufdecken, der an seiner Tür geklingelt hat.

Fazit:

Für dieses Buch braucht ihr alle 5 Sinne! Der Autor Federico Axat verlangt uns alles ab! Haben wir eine Idee der Geschichte bekommen, wird sie sofort wieder verworfen. Was gaukelt uns der Gehirntumor vor – was ist Realität? Der Thriller ist schnell, wendig und meisterhaft erzählt. Der rote Faden ist nur an Kleinigkeiten festzumachen: simplen Gesten oder einzelnen Sätze – ihr müsst hellwach sein.

Mit „Mysterium“ beschreitet ihr einen Weg, der euch an eurem Verstand zweifeln lässt – aber öffnet nur Tür für Tür, vielleicht ist es bei diesem Buch euer letzter Ausweg.

Fabelhaft!

Federico Axat, „Mysterium“, 432 Seiten, 22 Euro, Atrium Zürich, ISBN 978-3855350063

 

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