Leonie Swanns Schafskrimis „Glennkill“ und „Garou“ wurde mehr als 1,5 Millionen Mal verkauft und in über 30 Sprachen übersetzt, Romane mit Bestseller-Garantie. Jetzt bei den Ermittlungen dabei: ein scharfsinniger Graupapagei. Es ist eine urkomischer Krimi worden – so seltsam das auch klingt.
Gray ist wirklich hinreißend, witzig, klug – genauso wie die Geschichte, um die es geht – in den altwürdigen Gemäuern der Eliteuni Cambridge in England.
Der Mord an dem Studenten Elliot Fairbanks – einem reichen Erben, der bei einer nächtlichen Kletteraktion vom Kirchturm stürzt, muss aufgeklärt werden. Hätte auch Selbstmord sein können, aber zwei Dinge passen hier ganz und gar nicht zusammen: Elliot war ein erfahrener Fassadenkletterer und er hinterlässt einen vorlauten Graupapagei.
Elliots Tutor – Dr. Augustus Huff – nimmt sich dem Fall und des Graupapageis an.
Ich muss zugeben – zu Beginn war ich ein bisschen enttäuscht. Erwartet hatte ich die Ermittlungen aus Sicht des Graupapageis, wie wir es von den Schafskrimis kennen. Aber der Vogel steht Dr. Augustus Huff nur als Assistent zur Seite, der durch sein Geplapper die Krimihandlung vorantreibt.
Mit Augustus hat die Autorin aber eine unglaublich sympathische Figur geschaffen, mit leichten Zwangsneurosen – unter anderem einem Wasch- und Ordnungszwang – der sich mit Gray arrangieren muss. Augustus hat eben jetzt einen sichtbaren Vogel.
Fazit:
Leonie Swann hat mit „Gray“ einen klassischen Krimi mit einem außergewöhnlichen Ermittlerpaar geschrieben. Ich habe die beiden so lieb gewonnen, dass ich mir eine Fortsetzung wünsche. Die Handlung ist spannend und überrascht bis zu letzten Seite. Und so viel sei noch verraten: Elliot wird nicht der einzige Tote bleiben.
Leonie Swann, „Grey“, 416 Seiten, 20 Euro, Goldmann Verlag, ISBN 978-3442314430
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