… möchte ich euch Unter dem Schnee vorstellen. Ein Roman von Katrin Burseg – schon im Oktober erschienen. Ein Buch, das mich tatsächlich durch den Winter begleitet hat, weil es immer auf meinem Tischchen neben dem Lesesessel auf mich gewartet hat.

Wer kann sich an die Schneewalze Ende Dezember 1978 erinnern? Ich leider nicht – aber ich bin sicher, ich hab dick im Schneeanzug eingepackt auf meinem Schlitten gesessen und Papa hat gezogen: „Schneller, schneller!“
Im Roman trifft sich die Familie von Schwan auf ihrem Gut an der Ostsee, Schloss Schwanenholz. Der Grund ist traurig, die Gräfin und Geschäftsführerin der dort ansässigen Baumschule, Luise, wird beerdigt. Naja, soll beerdigt werden, denn während der Trauerfeier setzt der Schneesturm ein. Die Familie schafft es gerade noch so ins Schloss zurück. Kurz bevor sie von der Außenwelt abgeschnitten werden, trifft ein unbekannter Gast aus Frankreich ein. Die Frau behauptet Luises Tochter zu sein.
Was will sie? Etwa das Erbe? Wie kann sie beweisen, dass sie Luises Tochter ist? Und wer ist der Vater? Die Familie wird mit einer Vergangenheit konfrontiert, die sie am liebsten vergessen hätte… und das 5 Tage lang, eingesperrt, ohne einen Ausweg.
Fazit
Eine gute Idee die Familie in einen „Locked Room“ zu schicken – keiner kann der Wahrheit entkommen und jeder – egal welche Generation – muss sich mit der Geschichte auseinander setzen. Zum Glück endet es nicht wie in Shining. Aber es werden so viele Schwächen – aber auch Stärken – aufgedeckt, jedes Familienmitglied trägt sein eigenes Päckchen. Es geht um Liebe, Schuld, Flucht aus der Heimat und um Vergebung.
Katrin Burseg: Unter dem Schnee, 400 Seiten, Diana, ISNB 978-3-453-29222-2, 18 Euro.
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