Endlich gibt es den 14ten Band der preisgekrönten Tom-Thorne-Reihe des britischen Autors Mark Billingham. In Ein Herz und keine Seele geht es diesmal um eine wirklich absurde – aber doch fesselnde Geschichte über den Heiratsschwindler Conrad. Der ist ganz gut im Geschäft – gerade eben hat er 75.000 Pfund abgeräumt bei einer mehr als willigen Dame im mittleren Alter. Diese wiederum schämt sich so sehr, dass sie sich das Leben nimmt. Tom Thorne ist der leitende Ermittler, irgendwie. Denn er wird ja immer erst mal zum Tatort gerufen, um zu prüfen, ob nicht doch jemand Hand angelegt hat.
Eindeutig Selbstmord, doch irgendwas kribbelt bei ihm. Also überbringt er der Familie die Todesnachricht, um mehr zu erfahren. Er will den fiesen Betrüger finden und vielleicht kann er ihn irgendwie drankriegen. Aber das erledigt sich irgendwie von selbst…
Unser Heiratsschwindler hat sich sein nächstes Opfer schon ausgesucht und hat kein besonders glückliches Händchen bewiesen. Er begibt sich in eine mörderische Abhängigkeit. Und Tom ist den beiden dicht auf den Fersen.
Fazit
Mark Billingham schafft den schmalen Grat – für Kenner wird es nicht langweilig und Neueinsteiger finden sich super zurecht. Es gibt immer wieder interessante Details über Toms brachliegende Beziehungsleben – naja, er versucht alles, um es wieder ins Laufen zu bringen…
Ein Herz und keine Seele ist ein klassischer Ermittlerkrimi mit wenig Blut. Vielmehr geht es um die psychologische Komponente, um die Eigendynamik, die sich aus einer hochexplosiven Partnerschaft entwickelt. Wie weit würde jemand aus Lieben gehen? Billingham at its best! Mehr als empfehlenswert.
Mark Billingham, Ein Herz und keine Seele, aus dem Englischen von Stefan Lux, 464 Seiten, Atrium Verlag, 22 Euro, ISBN 978-3-855-35076-6.
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