Es ist ein Debüt, das mich echt aus den Socken gehauen hat: Die 7 Tode der Evelyn Hardcastle. Geschrieben vom britischen Reisejournalisten Stuart Turton.
Es ist ein schlichter Kriminalroman à la Agatha Christie mit viel Ermittlungsarbeit und zugleich werden die Zeitgrenzen aufgehoben, denn so wie im Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ wiederholt sich ein und der selbe Tag immer wieder.
Es ist ein Tag, irgendwann nach dem 1. Weltkrieg. Auf dem Landgut der Hardcastles wird ein großes Fest veranstaltet, mit vielen Gästen aus der britischen Highsociety. Am Abend um 11 Uhr, wird ihre Tochter Evelyn erschossen.
Der Gast Aiden Bishop soll den ungerechten Mord an Evelyn Hardcastle aufklären und für Gerechtigkeit sorgen, erst wenn er den Mörder kennt, löst sich die Zeitschleife auf.
Es gibt nur ein Problem, Aiden erwacht zwar jeden Tag, aber auch jeden Tag in einem anderen Körper. Sein erster „Wirt“ beginnt noch dazu ohne Gedächtnis. Nur der Name Anna spukt ihm durch den Kopf.
Und da spielt ihm der Zufall in die Hände. Sein erster Wirt erwacht am frühen morgen mitten im Wald, er ist verwirrt und verängstigt. Da rennt eine Frau an ihm vorbei, dicht gefolgt von einem Mann. Das muss Anna sein. Er ruft ihren Namen bevor Schüsse fallen. Aiden ist sich sicher: Anna ist tot und er ist der nächste. Und tatsächlich ist die ganze Sache für Aiden nicht ungefährlich.
Um das Rätsel um den Mord zu lösen muss Aiden vorsichtig sein, um nicht selbst zum Opfer zu werden, er darf sich also in seinem Wirt nicht zu erkennen geben. Aber er braucht Hilfe, um alle Puzzleteile des Geschehens zusammen zu setzen. Alle seine zukünftigen Wirte sind Zeugen und haben eine Verbindung zu Evelyn Hardcastle und das Beste – in allen steckt Aiden, nur zu einem anderem Zeitpunkt.
Der letzte Wirt weiß natürlich schon einen ganze Menge und steht kurz davor den Mord aufzuklären.
Fazit
Ihr begeben euch in einen ausgefeilten Irrgarten, da darf man den Anschluss nicht verlieren und sollte bei der Sache bleiben. So wie Aiden Bishop. Durch den täglichen Wechsel seiner Wirte lernt er sie ein bisschen besser kennen und auch ihre Fähigkeiten zu schätzen. Er lernt, wem er vertrauen kann. Weiß wer welches Geheimnis hat und dieses um jeden Preis schützen wird.
Wenn man sich auf den Roman einlässt, hat man eine Menge Spaß beim Miträtseln. Mehr als einmal glaubt man der Lösung ganz nah zu sein und am Ende präsentiert uns der Autor eine Geschichte, mit der so wohl keiner gerechnet hat, noch nicht mal Aiden Bishop. Dieses Buch ist eine echte Entdeckung!
Stuart Turton: Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle, aus dem Englischen von Dorothee Merkel, 605 Seiten, Tropen Verlag, 24 Euro, ISBN 978-3-608-50421-7.
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