7 beste Tage

… von Tim Boltz. Der gebürtige Fuldarer hat mit seiner Trilogie um Robert Süßemilch in Weichei, Nasenduscher und Linksträger schon Erfolge gefeiert und ist damit als Comedy-Programm durch Deutschland getourt. Mit „7 beste Tage“ bleibt er dem Genre treu.

Ein Sommer in Frankfurt, 1988. Stellt euch vor, ihr seid pleite, hat einen Gehirntumor und die OP ist in 7 Tagen. Im Grund hast du schon mit deinem Leben abgeschlossen. So gehts der hübschen Mia, als sie den Kunstschwitzer Berti Körner kennenlernt.

Ja, Kunstschwitzer!

„Kurz vor dem Auftritt esse ich 4 besonders scharfe Chilischoten. Die Finessen der Konturen sind eine echte Herausforderung. An besonders guten Tagen schaffe ich es sogar, die Mona Lisa inklusive Lächeln aus der Hüfte zu transpirieren.“

Ihr könnt euch schon denken: Berti ist ein Looser. Lebt in einer Kiffer-WG und kriegt nix auf die Reihe. Oder doch? Denn als Berti Mia kennenlernt, schließen die beiden eine Art Wette ab. Mia darf bis zu ihrer OP jeden Tag einen Wunsch aufschreiben und Berti beweist ihr, dass dieser Wunsch ohne Geld zu erfüllen ist. Zum Beispiel: Urlaub in der Türkei, fremde Kulturen kennenlernen und die Sonne am Strand genießen…

„Einige Zeit überlege ich, wie man Rimini, Mallorca oder die türkische Ägäis für einen Tag nach Frankfurt transferieren könnte, doch dann fällt mir ein, dass das ja gar nicht nötig ist. Das Bild eines Ortes, der all dies verbindet, baut sich vor meinem inneren Auge auf…“

Offenbach! In den 80er Jahren der Inbegriff des Multikulti.

Berti packt Mia also ein und gemeinsam fahren sie los – über den  Main. Kreativ ist er, der Berti. Aber wird er Mias Herz so erobern können?

Das Comedy-Chaos wird perfekt, als Berti die Villa einer dementen Gräfin hütet, deren Hund er Gassi führt. Plötzlich hält ihn alle Welt für reich und berühmt, angestoßen durch einen Bericht in der Bildzeitung über seine Transpirationskunst. 8×4 will einen Werbevertrag mit ihm, Thomas Gottschalk einen Auftritt auf seinem Geburtstag … das wird ein schweißtreibendes Geschäft.

Fazit:

„7 beste Tage“ ist eine leichte, aber brillant komische Geschichte, die uns direkt in die 80er Jahre zurück katapultiert, als Knoppers auf den Markt kam und Hanuta Konkurrenz machen wollte.

Zeitweise sind mir die Tränen gelaufen vor Lachen, als es zum Beispiel um die Namen verschiedener Eissorten der 80er geht. Wie sexistisch sind eigentlich „Brauner Bär“, „Flutschfinger“ und „BumBum“?!?

Für mich ein echtes Highlight der Comedy-Literatur!

Tim Boltz, „7 beste Tage“, 320 Seiten, 10 Euro, Piper, ISBN 978-3-492-30910-3

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