„The girl before“ war der Überraschungsthriller des Jahres 2017 von J.P. Delaney. Eingestiegen ist er auf Platz 8 der Spiegelbestseller Liste – zuvor ist er bereits in 35 Ländern erschienen und die Hollywood-Verfilmung ist in Planung.
Zur Story: Jane sucht in London eine bezahlbare Bleibe. Ein Haus in der Folgate Street 1 soll es sein. Die Miete ist günstig, das Haus ein Smart Home von einem Stararchitekten: elegant, minimalistisch, alles – Licht, Heizung, Türschloss – funktionieren per App und eigenem Intranet. Einziger Haken: Jane muss sich für dieses Haus beim Eigentümer und Architekten Edward Monkfort ausführlich bewerben – mit Foto und Antworten auf rund 200 Fragen und dann muss sie auch noch einen ganzen Auflagenkatalog unterschreiben, was sie im Haus tun und lassen soll.
Jane wird nicht skeptisch, obwohl das alles doch schon ein bisschen seltsam klingt. Denn sie will ja unbedingt in dieses Haus einziehen. Und dieser Architekt Edward gefällt ihr. Charismatisch, erfolgreich und so … fürsorglich. Die beiden beginnen eine Affäre.
In kurzen und knackigen Kapitel erzählen Jane und ihre Vormieterin Emma abwechselnd ihre Geschichte. Emma – sie ist das „girl before“ – stirbt am Ende in diesem Haus, Jane gerät in Lebensgefahr. Beide haben eine Affäre mit Edward, dem Eigentümer und beide sehen sich sehr ähnlich. Wir erleben, wie Jane mit offenen Augen in ihr Verderben rennt. Wie Edward und auch das Haus sie manipulieren. Denn Edward ist ein Kontrollfreak und wiederholt die Geschichte.
Die Idee allein verursacht bei mir Gänsehaut.
Fazit:
Der Autor J.P. Delaney hat mit dem Smart Home eine unheimliche aber zugleich auch faszinierende Kulisse geschaffen, ein Haus, das ähnlich zwangsneurotisch ist, wie sein Architekt. Insgesamt hat der Thriller wenige Ecken und Kanten – was sicherlich seinen Erfolg begründet – fast zwanghaft.
Ein wirklich gut gelungener Psychothriller – lest ihn am besten an einem verregneten Tag… allein zu Haus.
J.P. Delaney: „The girl before“, 400 Seiten, 13 Euro, Penguin Verlag, ISBN 978-332810099-7
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